DM Sportschießen München 2023: Erstmals Kehat Schor-Gedächtnispreis vergeben

Die Siegerinnen auf dem Podest, davor die Funktionäre mit Michael Rohar, Michal Shahar und Hans-Heinrich von Schönfels in der Mitte. (links NWDSB-Vizepräsident Marco Thies)

Der Freitag, 25. August 2023, geht in die Geschichtsbücher des Deutschen Schützenbundes ein. Denn erstmals wurde im Rahmen der Deutschen Meisterschaften in München der Kehat Schor-Gedächtnispreis verliehen in Gedenken an den 1972 beim Attentat ermordeten israelischen Trainer der Sportschützen. Brianna Grasberger (Mörntaler-Falkenschützen Mauerberg) nahm den Preis aus den Händen von Schors Tochter Michal Shahar, die sich mit rührenden Worten an alle Anwesenden richtete, entgegen.

Der Deutsche Schützenbund hatte diese Trophäe im letzten Jahr im Gedenken an den Trainer der Sportschützen der israelischen Olympiamannschaft von 1972 in München gestiftet. Kehat Schor gehörte zu den Opfern des schändlichen Attentats auf die israelischen Sportler bei den Olympischen Spielen in München. „Wir wollen mit dem Preis ein Zeichen gegen Antisemitismus, Rassismus, Hetze und Gewalt setzen und gerade der jungen Generation die Bedeutung der Werte des Sports und des Olympischen Gedankens weitergeben“, sagte DSB-Präsident Hans-Heinrich von Schönfels in einer kurzen Ansprache. Deshalb geht der Preis jährlich an den Sieger/Siegerin der Jugendklasse in der Disziplin KK-Gewehr 3x20 mit dem besten Ergebnis.

Brianna Grasberger gewann ihre Klasse mit hervorragenden 576 Ringen und hatte einen Vorsprung von vier Ringen auf die zweitplatzierte Magdalena Bauer (Rot-Weiß-Schützen-Franken), ein Ring dahinter platzierte sich Bauers Vereinskollegin Theresa Schnell. Die 15-jährige Siegerin meinte zum Erfolg und Preis: „Ich wusste, was vor 50 Jahren hier passiert ist und fühle mich sehr geehrt, den Preis entgegennehmen zu dürfen. Ich finde es wichtig, dass so etwas weitergetragen und nicht vergessen wird, weil es ein sehr prägendes Ereignis war.“

Neben Michal Shahar war auch der Präsident des israelischen Schießsport-Verbandes Michael Rohar anwesend, an den von Schönfels einige Worte richtete: „Wir werden die die aus dem traurigen Anlass entstandene bzw. wiederbelebte enge Freundschaft zwischen unseren Verbänden, dem Deutschen Schützenbund und der Israel Shooting Federation, weiter vertiefen, möglicherweise mit einem Jugendaustausch im nächsten Jahr.“

Bericht: DSB

Fotos: Marianne Vallan, Bez. Pressewartin

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